hongkong und andere häfen

Moin.
Ich meld mich mal wieder.
Ist ja auch ne Weile her, dass ich hier mal was geschrieben habe. Die Seefahrt ist ja auch so, dass man auf See ist und nicht die ganze Zeit im Hafen. Das spüren wir recht viel, da wir viel über die Ozeane tuckern und nur ab und zu mal nen Hafen sehen und noch seltemer das Schiff von Land und noch seltener dann die Stadt bei dem Hafen.

Heute ist ein Highlight, wir waren nicht nur an Land und haben das Schiff von unten gesehen, wir waren auch noch In Hongkong selber, sind Metro gefahren, endlos lang so ein Zug, schnell und sauber, mit ganz vielen Chinesen drin. Und mit uns. Dann wollten wir hübsch essen gehen. Das erste Restaurant schien gut zu sein. Wir wollten aber nicht ne halbe Stunde warten, bis ein Platz frei wird, also sind wir in das Restaurant gegenüber gegangen. Das war dann auch leerer. Die Stühle waren wie für Kinder konzipiert, die Tische so, dass grade mal so viel Tabletts rauf passten, wie Leute dran sitzen sollten. Aber es war recht gut und schnell und eigentlich voll cool da. Es war auch noch preiswert und man musste nicht auf einen Sitzplatz warten. ist das nicht was?

Ausnahmsweise war die Rückkehr zum Hafen vollkommen problemlos. Das U-Bahn-Netz ist übersichtlich und gut organisiert, man findet sich wunderbar zurecht in den Hallen, die von der Größe und Weite an Flughäfen erinnert haben.
Und der Shuttle war pünktlich und hat uns direkt vor unsere Gangway gebracht, ohne dass dabei ein Problem wäre. Ein Bus von A nach B, wie es sein sollte.
Kein Wunder, dass die Chinesen so erfolgreich sind und die Vormachtstellung übernehmen werden oder schon haben. Alles funktioniert, ist sauber und läuft wie ein Uhrwerk. Niemand tanzt aus der Reihe. Jeder ist höflich. Versehentliches Anrempeln kennen die hier nicht, so geschockt schauen die, wenn so etwas geschieht im Gedränge.

Anders der Verkehr in Durban.
Ein Shuttle bringt uns zum Eingang des Hafens und wir finden ein Taxi vor, ein zweites ist schnell organisiert. Wir sind neun Leute, in jedes Taxi passen vier, geht doch genau auf. Also dann ab zur Touri-Mall Durbans. Zwei Taxis, das eine schafft die Ampel, das andere nicht. Das andere fährt mit 100 hinterher. ich sitz hinten in der Mitte. Es gibt keinen Anschnallgurt. Aber das ist ok.
Taxifahrer: „Wollt ihr Geld tauschen? Die nehmen dort drin keine Dollar. Ich mach euch nen guten Deal. Und ich geb euch meine Nummer, wenn ihr das Geld nicht ausgegeben habt, dann tauschen wir zurück“
Ääähm… nein.
Die Verkäufer dort sind sehr nett. Sie erzählen ein bisschen von sich, ihrer Ware und wie toll die deutsche Nationalmannschaft war und wie geil die WM für sie war. Und der Maler: Das Bild hier hab ich gemalt, das da auch. Die Typen sehen sich ähnlich, oder? Sind die selben, glaubst du mir das?“ Jo. „Haha, verarscht.“ :) Das Bild da, ist das auch Durban? „Nein, das ist Spanien“ Waren Sie mal dort? „Ja, ich war in Spanien, ich war in Madrid.“ mensch, cool. „Haha, verarscht.“
Naja, als er mir dann seine Bilder andrehen wollte, hab ich ihm dann mal an den Kopf geworfen, dass ich doch noch ein Paar tage da bin und vielleicht später wieder komme.
Vier Stunden später war ich aufm Schiff und dann recht fix raus aus Durban. Doch, es hätten weniger Stunden sein können. Unter den Taxifahrern hatte es sich schon rumgesprochen. dass wir zum Hafen müssen, aber der, der uns ann genommen hat, der hatte nicht ganz im Blick, wo er hin muss, wenn er dann vor dem Gelände steht. Maßnahme: weiterfahren, immer weiterfahren. Mit 50 übern Geschwindigkeits-Huckel, das Auto hört sich an, als würde es fast zusammenbrechen. Aber wenn man es sich bedenkt, das tat es auch schon vorher. Die Polizei checkt mal schnell die Zulassung und den Führerschein. Alles in Ordnung. Bei einem Gate denkt sich der Taxifahrer, fahr ich doch rein. Komischer Weise schien das ne Einbahnstraße zu sein und es stehen sich kleines Taxi und großer LKW gegenüber. Wer kann lauter Hupen? Und wieso bekommt der Taxifahrer seinen Rückwärtsgang nicht rein?

Wendepunkt.
EIn Hafenarbeiter, der dem Hausmeister bei Harry Potter ähnlich sieht, kommt angelaufen, beschreibt uns, wo der Shuttle-Bus abfährt. 100 Meter vorher. Also hin da, er kommt hinterher gelaufen, macht uns einen exklusiven Lift klar und fährt noch gleich mit. Irgendwo im Hafen steigen wir aus und da momentan kein regulärer Bus von da weiter zu unserer Pier fährt, nimmt uns der Hafenvorarbeiter, Checker, Zusagenhaber, Krassertyp in seinem Auto mit zum Schiff. Ziemlich geil.
In Südafrika ist das alles etwas chaotisch, aber irgendwie klappt es dann doch und es gibt keine Probleme, nur außergewöhnliche Situationen, die einer Lösung bedürfen.

So gibt es in jedem Hafen und bei jedem Landgang irgendwas zu erleben. Und wenn man bedenkt, dass ja das wenigste meiner Zeit im Hafen abläuft… Auf See passieren auch viele Dinge. Aber ich bin jetzt zu müde, alles zu erzählen. Ich muss ja wieder früh raus, morgen. Und dann wars das auch erstmal mit Hongkong. Aber wir kommen wieder, recht bald sogar.

gabriel

  1 comment for “hongkong und andere häfen

  1. Johannes
    18. September 2011 at 21:08

    Moin Käptn,

    Schön, ab und an ein paar neue Abenteuer zu lesen. noch viel Spaß auf See und an Land!

    Gruß, Johannes

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